VU Gesundheitspsychologie

3. Stress und Gesundheit

Stressbewältigung - Dispositionelle Bewältigung - R-S-Skala

Repression-Sensitization (Byrne, 1961):
= klassischer makroanalytisch-dispositioneller Ansatz,
→ Ursprünge in den Abwehrmechanismen der Psychoanalyse

Stressbewältigung wird entlang einer bipolaren Dimension mit den Enden Repression und Sensitization abgebildet.
  • Represser: reagieren auf Stresssituationen habituell mit der Vermeidung oder Leugnung der Stressquelle. Sie verbalisieren ihre Angst nicht und denken nicht über den weiteren Verlauf der Situation oder über ihre Konsequenzen nach.
  • Sensitizer: hingegen sich der Stressquelle in verstärktem Maße zu und betreiben Informationssuche.

Repression-Sensitization-Skala (R-S-Scale): zur Erfassung der habituellen Stressbewältigung

 
Annahme: Personen im mittleren Wertebereich der R-S Skala sollten die beste Anpassung aufweisen 
 
Empirische Untersuchungen:
weisen allerdings stark auf einen linearen Zusammenhang zwischen Repression-Sensitization und verschiedenen Maßen emotionaler Anpassung hin.
→ z.B. hohe Korrelationen von Sensitization, d. h. hohe Ausprägungen auf der R-S-Skala, und Maßen für dispositionelle Ängstlichkeit gefunden.


Problem: 
Es wurden verschiedene Wege begangen, um einer Konfundierung, d. h. Vermischung, von Ängstlichkeit und Repression-Sensitization entgegenzuwirken, letztlich also Represser von wirklich Niedrigängstlichen und Sensitizer von Hochängstlichen trennen zu können und darüber hinaus den Status der Personen des mittleren Wertebereichs zu klären.
→ Krohne et al nehmen statt nur einer, zwei unabhängige Bewältigungsdimensionen an, die in unterschiedlichen Ausprägungskombinationen in vier verschiedenen Stressbewältigungsstilen resultieren.
Theorie der  Angstbewältigungsmodi stellt eine Weiterentwicklung des Repression-Sensitization-Konstrukts dar.

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