M5-E1

E1, TL Studienbrief

Beschreiben Sie die Methode zur empirischen Erfassung von Identität und
Identitätsentwicklung von James E. Marcia!

James E. Marcia (ab Mitte 1960er) erdachte, basierend auf Eriksons Theorie eine Methode zur empirischen Erfassung von Identität und Identitätsentwicklung (Marcia, 1966). Der daraus resultierende Identity Status Approach und das damit einhergehende Identity Status Interview (ISI) sind bis zum heutigen Tage aktuell.

Zentrale Rolle: Prozesse der Exploration und der Verpflichtung / Festlegung bzw. deren Rolle zueinander (siehe Identitätsstatus).

Identitätskonstruktion findet in thematischen Kontexten oder Domänen statt, ursprünglich Kontexte der beruflichen/ schulischen Orientierung, politischer und religiöser Überzeugungen, später auch Freundschaft, Partnerschaft, Sexualität).

Diagnose von Identitätsstatus durch halbstrukturierte, kontext- bzw. domänenspezifische Interviews und der Gewichtung des Ausmaßes von Exploration (krisenhaft erlebt oder auch nicht) und Commitment (d.h. innere Festlegung) (jeweils hoch oder niedrig).

Resultat: vier verschiedene Identitätsstatus:

1. Übernommene Identität = Hohes Commitment ohne vorangegangene Exploration

2. Erarbeitete Identität = Commitment folgt einer Explorationsphase

3. Moratorium = Es wird exploriert, ohne dass es zu einem Commitment kommt

4. Identitätsdiffusion = Weder durch Exploration noch durch Commitment charakterisiert: Es dominieren Desinteresse und Beliebigkeit.

Diskussion