Persönlichkeitspsychologie

Intelligenz, Stabilität und Veränderung der Intelligenz

Flynn-Effekt

Kohorteneffekt: durchschnittliche Intelligenztestrohwerte nahmen über die Zeit hinweg kontinuierlich zu
  • Befunde: Anstieg in IQ im Stanford-Binet und im Wechsler-Intelligenztest von 1933 bis 1978 m 13,8 Punkte; Metaanalyse: Steigerung  in den letzten 100 Jahren um 20-35 IQ-Punkte, je nach Intelligenzdomäne
  • Mögliche Gründe:
    • "wahrer" Intelligenzanstieg
      • bessere Lebensbedingungen und Ernährung von Schwangeren und Kleinkindern
      • verbesserte schulische und elterliche Anregung<--> Steigerung in gf höher als in gc?ABER: Ist historischer IQ-Anstieg in dieser Größenordnung plausibel?
    • kein Anstieg der Intelligenz, sondern nur der Testleistung
      • vermehrte Erfahrung mit abstrakten, v.a. visuellen Stimuli, wie sie in I-tests dargeboten werden, ohne dass die Intelligenz wirklich ansteigt ("test-wiseness")
    • ==> vermutlich Kombination aus beidem, letztendliche Erklärung des Phänomens steht noch aus
  • Schlüsse/Konsequenzen/Folgerungen:
    • Flynn-Effekt als Beleg für die historische und kuturelle Relativität der I-messung [in den letzten 40 Jahren stärkerer Anstieg in den Entwicklungsländern im Vergleich zu den entwickelten Ländern; es gibt Anzeichen, dass F-Effekt in den letzten Jahren in den entwickelten Ländern nachlässt bzw. vollständig verschwunden ist]
    • wegen F-Effekt regelmäßige Neunormierungen von I-Tests notwendig
    • wegen F-Effekt: Querschnittliche Alterseffekte sind nicht als individuelle Veränderungen interpretierbar

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