Ware beschaffen, annehmen, lagern und Pflegen

Lagerstrategien (Einlagerungsprinzipien)

First In – First Out

 

Diese Methode wird bei allen Artikeln angewendet, die in irgendeiner Weise ihren Zustand verschlechtern können, je länger sie lagern bzw. nicht verbraucht werden oder in einer sonstigen Weise benötigt oder weiterverarbeitet werden.

 

Für alle nachvollziehbar, geschieht dies bei Lebensmitteln, die in der Regel ein MHD (Mindesthaltbarkeitsdatum) haben. Hier ist es auch für den Endverbraucher möglich eine Überlagerung zu erkennen.

 

Bei konsequenter Anwendung dieser Regel werden Verluste minimiert.

Last In – First Out

 

Dies wird bei Artikeln angewendet, bei denen es keine Rolle spielt, in welcher Reihenfolge die Artikel das Lager wieder verlassen. Typische Beispiele sind Schrauben, Brennstoffe oder auch Toilettenpapier.

 

Hier ist es wichtiger, die Arbeitsabläufe im Lager schnell zu gestalten, um dadurch Kosten zu sparen.

 

 

 

First expired – First out (Zuerst ablaufend – zuerst raus)

 

Diese Bezeichnung ist vom Sinn her identisch mit „First in – First out“ bezieht sich aber nur auf einige wenige Artikelgruppen wie Lebensmittel, Medikamente oder Sterilartikeln.

 

Diese Regel ist in der Praxis relativ unbekannt!

 

 

 

Chaotische Lagerung

 

Diese Lagerform ist in großen Lägern heute Standard. Grundvoraussetzung ist, das die einzulagernden Artikel einer Norm unterliegen. In der Regel ist es so, dass die Waren auf Europaletten geliefert werden und eine vom Unternehmen vorgeschriebene Höhe nicht überschreiten. Dadurch können die Paletten an jeder Stelle der Lagerregale eingestapelt werden.

 

Eine weitere Voraussetzung ist eine EDV – gesteuerte Lagerordnung. Jeder Palette werden eine firmeneigene Artikelnummer und eine Lagerplatznummer zugeordnet. Artikelnummern werden vom Einkauf vergeben; die Lagerplatznummer vom Lagerbüro. Mittels der EDV kann dann der Artikel im Lager wiedergefunden werden.

 

 

 

Highest In – First Out

 

Das Highest In - First Out Bewertungsverfahren (Hifo) besagt, dass die teuersten gekauften oder hergestellten Vorräte zuerst verbraucht bzw. abgesetzt werden. Aus diesem Grund wird der Endbestand zu den niedrigsten Preisen aufeinanderfolgend bewertet. Diese Methode wurde mit der BilMoG-Reform verboten. Hifo-System ist nach dem Steuerrecht nicht gestattet.

 

Der Vorteil des Verfahrens ist die vorsichtige Bewertung, da hier die Vorräte mit niedrigen Preisen angesetzt werden. In der Praxis ist die Idee der Lagerung nach dem teuersten Gut allerdings sehr fraglich, weil es einen sehr hohen Aufwand bedeuten würde, die Lagerbestände nach selben Schema zu sortieren.

 

Lowest In – First Out

Das Verfahren unterstellt, dass die Bestände der Vorräte mit den niedrigsten Beschaffungspreisen zu­erst verbraucht oder veräußert werden. Das bedeutet, dass am Jahresende die am teuersten eingehandel­ten Vorräte an Lager liegen. Entsprechend sind sie mit ihren hohen Anschaffungs- bzw. Herstellungs­kosten zu bewerten. Lofo führt also zu einer sehr optimistischen Bewertung der Vorräte. Zu beachten ist allerdings, dass alle   Verbrauchsfolgefiktionen nur Vereinfachungsverfahren zur Ermittlung der Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten sind. D.h. der ermittelte Wert ist zum Bilanzstichtag stets mit dem   beizulegenden Wert zu vergleichen und es ist nach dem strengen   Niederstwertprinzip mit dem niedrigeren Wert zu bilanzieren. In Deutschland wird Lofo handelsrechtlich überwiegend kritisch gesehen, weil es nicht dem Prinzip der kaufmännischen Vorsicht entspricht. Steuerrechtlich ist Lofo nicht zulässig.   IAS/IFRS akzeptieren Lofo nicht. Nach   US-GAAP ist Lofo zulässig, wenn es der tatsächlichen Verbrauchsfolge entspricht.

Ein Verfahren der Sammelbewertung, bei dem unterstellt wird, daß die zu den niedrigsten Preisen erworbenen oder hergestellten Vermögensgegenstände zuerst verbraucht oder veräußert werden. Damit wird bei dieser Verbrauchsfolgefiktion unterstellt, daß sich die Bestände mit den höchsten Preisen auf Lager befinden.

 

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