Innovationscontrolling

KE 1 Investitionscontrolling

Diskutieren Sie die Prämissen für die Verzinsung der Kapitaleinsatzdifferenzen
bei der Gewinn- und bei der Rentabilitätsvergleichsrechnung.

Die Kritik an der Rentabilitätsvergleichsrechnung setzt wiederum bei den Prämissen an. Neben den bereits im Rahmen der Kritik an der Kosten- und an der Gewinnvergleichsrechnung angeführten grundsätzlichen Kritikpunkten an den statischen Verfahren der Investitionsrechnung ist hier insbesondere die Prämisse der Verzinsung der Kapitaleinsatzdifferenzen in Höhe der Rentabilität der Investition zu hinterfragen. Unproblematisch wäre diese Prämisse, wenn die Investitionsalternative mit der höchsten Kapitalbindung auch die höchste Rentabilität ausweisen würde. Dann käme die statische Rentabilitätsvergleichsrechnung zum gleichen Ergebnis wie die Gewinnvergleichsrechnung, was die relative Vorteilhaftigkeit von Investitionsobjekten angeht. Im anderen Fall, wenn Investitionsalternativen
mit geringerer Kapitalbindung größere Rentabilitäten aufweisen, ist diese Prämisse als problematisch
anzusehen. Je nachdem, wie realistisch eine Verzinsung der Kapitaleinsatzdifferenz in Höhe
der Rentabilität der Investition einzuschätzen ist, ist entweder der Rentabilitätsvergleichsrechnung
oder der Gewinnvergleichsrechnung der Vorzug zu geben. Tendenziell erscheint die Annahme
der Gewinnvergleichsrechnung – Verzinsung der Kapitaleinsatzdifferenz zum Kalkulationszinsfuß
– zutreffender, da es sich insbesondere bei solchen Investitionen wie im Fallbeispiel
der Morgengenuss GmbH nicht um beliebig teilbare Investitionen handelt. Insofern scheint die
Gewinnvergleichsrechnung das in der Regel tauglichere Instrument zur Bestimmung der Vorteilhaftigkeit
von Investitionen zu sein.

Diskussion