Politikwissenschaft Weiler

Entwicklung des Konservatismus in Deutschland

  • in Deutschland wurde der Konservatismus durch die Frz. Revolution und napoleonische
    Eroberungen herausgefordert
  • Preußische Reformen (Bauernbefreiung, Gewerbefreiheit, Städteordnung und
    Selbstverwaltung, Allg. Wehrpflicht) zu Beginn des 19. Jhds. fußten auf liberalem
    Gedankengut, waren aber letztlich reformkonservativ und dienten dem Erhalt des preußischen Staates
  • Epoche von 1815 - 1848 „Restauration“ war in ihrer vorherrschenden Grundtendenz
    konservativ, wenn auch viele der liberalen Reformen erhalten blieben
  • bürgerlich-liberale Revolution von 1848/49 gefährdete viele konservative Institutionen; in der verfassungsgebenden Nationalversammlung spielten Konservative kaum eine Rolle, sie versammelten sich vornehmlich als nichtparlament. Gegenpartei
  • 1848 entstand die Konservative Partei, die sich bis in die Bismarckära als reine
    Weltanschauungspartei darstellte und kaum 10% der Sitze im Preuß. Abgeordnetenhaus
    stellte
  • nach der gescheiterten Revolution sahen die Konservativen ihre Aufgabe darin, an die
    Restaurationszeit nach dem Wiener Kongress 1815 anzuknüpfen
    - Autonomie der einzelnen Stände
    - Vielfalt der dt. Staaten – gegen Nationalismus
    - Verzicht auf Verfassung
  • Der deutsche Konservatismus wurde von Bismarck (1815-1898) nachhaltig beeinflusst und gleichzeitig gespalten
    - die Einigung Dtl., die Zurückdrängung religiöser Elemente in der Erziehung und die
    liberale Wirtschaftspolitik widersprachen konservativen Ideen
    - das Festhalten am monarchischen Prinzip und die Sozialgesetzgebung entsprachen
    konservativem Geist
    - Folge war 1866 die Spaltung in Altkonservative und Freikonservative (nationalliberale
    und reformkonservative Elemente)
  • In der Weimarer Republik stellte sich der K. mehr und mehr rückwärtsgewandt dar;
    Begründung: Niederlage des Kaiserreichs, Abdanken sämtlicher Monarchen, Vordringen
    sozialistisch-kommunistischer Kräfte, „Werteverlust“
  • Konservative lehnten die Republik ab; Kaiserreich wurde als „gute alte Zeit“ gesehen und blieb Handlungsmaßstab
  • der Nationalsozialismus wurde von vielen K. als Möglichkeit betrachtet, die „gehasste
    Republik“ zu überwinden, sie stimmten 1933 für das Ermächtigungsgesetz; nach
    Machtergreifung gingen viele Konservative in den versteckten oder offenen Widerstand zu
    Hitler
  • nach 1945 war es für Konservative kaum möglich, an Werte und Traditionen der
    vorausgegangenen Epoche anzuknüpfen  --> Bedeutungsverlust des K.

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