Professionalität und Leitungsidentität

4 Handlungsmodelle nach Maja Heiner + je ein Beispiel.

Das „Dominanzmodell“ zeichnet sich aus durch:
  • die Idee der Vormachtstellung der Fachkräfte.
  • das eigene Handeln wird als eher wenig erfolgreich beurteilt.
  • Diesem Modell liegt systemisch gesehen eine lineare Idee zugrunde: der kontrollierende Teil muss kontrollieren, um Einfluss zu gewinnen, und je weniger Einfluss er hat, desto mehr muss kontrolliert und erzwungen werden.

Das„Aufopferungsmodell“ :

  • die Fachkräfte halten ihr Angebot und das der Einrichtung für qualifiziert, aber leider für wirkungslos.
  • Dem versuchen sie durch ein hohes Maß an persönlichem Einsatz, z.B. durch die Herstellung von Nähe und ständige Verfügbarkeit entgegenzuwirken; wobei sie sich selbst aber permanent überfordern.
  • Diese Modell ist deshalb hoch riskant bezüglich eines professionellen burn out.

Das „Servicemodell“

ist gekennzeichnet:
  • durch eine strukturelle Distanz zu den KlientInnen
  • ein hohes Maß an Überzeugung über Qualität und Effektivität des eigenen Angebots und das der Einrichtung
  • Die Fachkräfte definieren sich als DienstleisterInnen, die Leistungen vermitteln und andere Ressourcen (z.B. hilfreiche soziale Netzwerke) erschließen helfen.
  • die Motivation der KlientInnen wird vorausgesetzt, was bestimmte KlientInnen aber von vornherein ausgrenzt.

Das favorisierte „Passungsmodell“ 

  • integriert alle Vorteile und minimiert alle Nachteile der bisher dargestellten Modelle:
  • Das eigene Angebot wird auf den partizipativ ermittelten Bedarf der KlientInnen zugeschnitten.
  • Ausgehend, dass sich Motivation erst im Verlauf einer Hilfe entwickeln kann, aber die KlientInnen als Handelnde und nicht als pure Opfer von Verhältnissen definiert werden.
  • Es werden prinzipiell Ressourcen unterstellt, die möglicherweise aber erst erschlossen bzw. gestärkt oder erst einmal deutlicher in den Wahrnehmungshorizont der KlientInnen hereingeholt werden müssen.
  • Es wird auch eine empathische Nähe zu den KlientInnen hergestellt, dabei wird aber auf die eigenen Ressourcen und die der Einrichtung geachtet.

 Kriterien zur Differenzierung:

  • Klientenbild
  • Motivationsorientierung
  • Einschätzung der Qualität des Arbeitgebers
  • Einschätzung der Wirkung

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