Innere Medizin

Asthma bronchiale
 
  • chronisch-entzündliche Erkrankung der Atemwege, die mit einer reversiblen bronchialen Obstruktion und/oder mit einem hyperreagiblen Bronchialsystem einhergeht
  • leichte Verläufen mit nur rezidivierendem Husten oder Räusperzwang bis hin zu intermittierend (ggf. anfallsartig) auftretender Luftnot mit pfeifender Atmung und auskultatorischem Giemen und Brummen
  • Anamnestisch sind oft bereits in der Kindheit respiratorische Symptome eruierbar
  • Diagnostisch wegweisend:  Anamnese,  Befunde von Lungenfunktionsmessung und Allergiediagnostik
  • multifaktorielle Genese
  • antientzündliche Dauertherapie mit inhalativen Corticosteroiden (ICS) und ggf. langwirksamen bronchienerweiternden Medikamenten
  • akute Asthmasymptomatik  mit schnellwirksamen β2-Sympathikomimetika (insb. Salbutamol) und, wenn notwendig, mit systemischen Corticosteroiden durchbrochen
  • gute Patientenschulung essentiell, insb. zur richtigen Applikation der Substanzen und zum Vorgehen im Notfall
  • Je nach Verlauf ist eine Eskalation oder Deeskalation der Medikation anhand des Stufenschemas sinnvoll
  • Bei akutem Asthmaanfall besteht Lebensgefahr --> notfallmäßiger Transport in die Klinik indiziert!
Risikofaktoren
  • Endogene Risikofaktoren
    • Genetische Prädisposition
    • Erhöhtes Körpergewicht
    • Psychosoziale Belastungen
  • Exogene Risikofaktoren
    • Allergene 
    • Infektionen
    • Umweltbedingungen
    • Berufliche Noxen
    • Tabakrauch
    • Medikamente 
Auslöser eines akuten Asthmaanfalls
 
Allergisches Asthma bronchiale
  • Kriterien: Nachweis spezifischer IgE-Antikörper (atopische Diathese) plus Allergenbezug zur Asthmasymptomatik 
  • Alter
    • Meist im Kindesalter 
    • Transiente Verlaufsform: Häufiges Verschwinden der Symptomatik in der Pubertät, manchmal Wiederauftreten im Erwachsenenalter
  • Auslösende Allergene
    • Saisonal: Pollen, Schimmelpilz 
    • Nicht-saisonal (perennial=ganzjährig): Hausstaubmilben Tierepithelien 
    • Berufsbedingt: Bspw. Mehlstaub (Bäckerasthma)
Nicht-allergisches Asthma bronchiale
  • Synonym: Intrinsisches Asthma
  • Kriterien: Kein Nachweis spezifischer IgE-Antikörper und fehlende Allergiesymptomatik
  • Prävalenz: ca. 30–50% aller erwachsenen Asthmatiker
  • Alter: Insb. >40 Jahre
  • Auslösender Faktor: Insb. Atemwegsinfekte
Anstrengungsinduzierte BronchokonstriktionAnalgetika-AsthmaEosinophiles Asthma bronchiale
  • Kriterien: Nachweis der eosinophilen bronchialen Entzündung mittels Sputumuntersuchung und Differentialblutbild 
  • Ätiologie: Eosinophilie der Atemwege sowohl bei allergischem als auch bei nicht-allergischem Asthma möglich (zweimaliger Nachweis von >300 Eosinophilen/μL Blut gefordert) --> Identifizierung wichtig!
    • Besseres Ansprechen auf ICS
    • Indikationskriterium für Biologikatherapie
 
Grad der Asthmakontrolle
* PEF: Peak exspiratory flow: exspiratorischer Spitzenfluss
* Exazerbation: Zunahme von AtemnotHusten, Brustenge und/oder pfeifendem Atemgeräusch, die mit einem Abfall von FEV1oder PEF einhergeht
 
Atemflusslimitierung durch vier Mechanismen
 
Allgemeine Symptomatik
  • Chronischer Husten oder Räusperzwang, teilweise auch als primär einziges Symptom
  • Kurzatmigkeit/Dyspnoe 
  • Häufig atopische Komorbiditäten, bspw. atopisches Ekzem
Exazerbation und Asthmaanfall
  • (Anfallsartig auftretende) Luftnot und exspiratorische Atemgeräusche mit Giemen, Brummen und pfeifender Atmung
  • Brustenge, Erstickungsangst
  • Thorakale Einziehungen
  • Trockener Husten
  • Auftreten insb. nachts und früh morgens 
  • Häufig nur episodenhafte Beschwerden, bspw. bei
    • Saisonal auftretenden Allergenen
    • Infekten (bevorzugt im Winter)
    • Körperlicher Anstrengung
Bei einer Exazerbation oder einem Asthmaanfall ist eine Therapieintensivierung notwendig!
 
Erstdiagnostik bei Asthma bronchialeAnamnese
 
Allergiediagnostik bei Asthma bronchiale
  • Indikation: Alle Patienten bei Erstdiagnose Asthma (jedes Alter)
  • Methoden
    • Prick-Test oder spezifische IgE-AK  im Serum (z.B. durch CAP (Carrier-Polymer-System)-Test) 
    • Gesamt-IgE im Serum 

 

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