Genderforschung

Evolutionspsychologie

Vergleichen Sie das (neo-) analytische mit dem evolutionspsychologischen Paradigma, wo gibt es (wenigstens diskursive) Gemeinsamkeiten, wo sind zentrale Unterschiede?

Eine Gemeinsamkeit beider Ansätze ist, dass sie auf biologischen Unterschieden aufbauen. Im e. Ansatz führt der Geschlechtsunterschied, mit dem Ziel der maximalen Weitergabe von Genen, zu verschiedenem Paarungs- und Sexualverhalten, welches wiederum das gesamte andere psychologische Verhalten beeinflusst. Im neoanalytischen Ansatz steht auch die Sexualität im Mittelpunkt, jedoch im Sinne der Libido, welche die zentrale Triebkraft jedes Individuums ausmacht.

Unterschiede:

  • Im e. Ansatz zählt nur der ökonomische Nutzen, im n. Ansatz ist das nicht so. Außerdem bemüht sich der e. Ansatz um eine empirische Absicherung, der n. Ansatz nicht.
  • Im n. Ansatz spielt die Kindheit eine zentrale Rolle, da hier die Zweigeschlechtlichkeit entdeckt wird, und das beeinflusst das Verhalten massiv (Kastrationsangst, Penisneid). Im e. Ansatz spielt die Zweigeschlechtlichkeit erst ab der sexuellen Reife eine Rolle, Verhalten wird durch Paarungsverhalten beeinflusst.
  • Im e. Ansatz existiert der Vater ab dem Zeitpunkt der Zeugung für den Nachwuchs quasi nicht mehr, im n. Ansatz ist der Vater aber eine wichtige Figur in der Entdeckung der Zweigeschlechtlichkeit.

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