VU Gesundheitspsychologie

4. Persönlichkeit und Gesundheit

Typenmodelle - Typ A Konzept - Bewertung 

Bewertung des Typ A-Konzepts:
Bewertung der Bewährung des Typ A-Konstrukts als Risikofaktor für koronare Herzkrankheit fällt schwer:

  • Heterogenität der Messmethoden des Typ A sicher mitverantwortlich für die uneinheitliche Befundlage zu diesem Thema.
    Friedman (1996): Papier- Bleistift-Verfahren für die Messung des Typ A unzureichend und sollten zugunsten des SI nicht angewandt werden
  • selbst unter Verwendung des SI bei der Reanalyse der WCGS scheinen nur einzelne Subkomponenten des ursprünglichen Typ A-Konstrukts für die Vorhersage der KHK geeignet
  • Multiple Risk Factor Intervention (MRFIT): Studie, deren Befunde gegen die Toxizität der Typ A-Konstellation sprechen
    → sowohl das JAS als auch das SI zur Erfassung des Typ A ein
    → bei  Herzrisikogruppe (3.110 Männer) über sieben Jahre hinweg kein bemerkenswerter Zusammenhang zwischen Typ A und der Herzinfarktinzidenz gefunden
    Allerdings konnte eine Verbindung zwischen Feindseligkeit und Herzinfarktinzidenz gesichert werden  
  • Anschlussuntersuchung 16 Jahre nach der ursprünglichen MRFIT-Studie: Hinweise darauf, dass die Feindseligkeitsanteile des SI sogar die kardiovaskuläre Mortalität der Teilnehmer vorhersagte.
    Feindselige Männer hatten innerhalb des 16 Jahre umfassenden Studienzeitraums ein 1,6-mal höheres Risiko an ihrer kardiovaskulären Erkrankung zu versterben als weniger feindselige Männer.


Als Folge dieser Befundlage ging der Trend bei der Untersuchung psychischer Risikofaktoren für KHK schon Ende der 80er Jahre wieder weg vom Typenmodell und hin zur Untersuchung einzelner Faktoren wie Feindseligkeit und, unabhängig vom Typ A, Depression

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