Klinische Psychologie

Psychoanalyse

Technik der Deutung

  • es geht darum, verlorengegangene, zerrissene oder verzerrte Sinnzusammenhänge aufzuspüren und sie dem Patienten nahezubringen

  • der Therapeut muss sich ein Arbeitsmodell vom Patienten schaffen

  • der Konflikt soll allmählich deutungsreif werden, d. h. dass der Patient Einsicht in den zuvor zerrissenen Zusammenhang seines Erlebens erlangt
    • Einsicht bedeutet dabei nicht nur ein kognitives Verstehen, sondern auch ein emotionales Berührt-, Erfasst- oder Erschüttert-Sein

  • durch die Deutung wird also ein Zusammenhang wieder hergestellt, der durch die neurotische Abwehrtätigkeit des Ich partiell verlorengegangen war

  • mit der Gewinnung einer Einsicht beginnt erst die entscheidende psychoanalytische Bemühung. Es geht jetzt darum, den Patienten zum Durcharbeiten der gewonnen Einsicht zu veranlassen, d. h. die vielfältigen Widerstände erkennbar und ansprechbar werden zu lassen, die sich der Einsicht und der von ihr geforderten Konsequenzen entgegenstellen 


  • das Durcharbeiten lässt sich auch als Versöhnungsarbeit bezeichnen. Versöhnen heißt hier einen Ausgleich gestörter Gleichgewichte zwischen libidinösen Triebansprüchen und normativen Forderungen des Über-Ich zu bewirken. Diese Versöhnungsarbeit ist vom Ich zu leisten. Eine anhaltende Beanspruchung des Ich durch eine solche Versöhnungsarbeit führt zu dessen Stärkung als einem wichtigen Effekt des psychoanalytischen Prozesses

  • nicht akzeptierte Es-Ansprüche und Über-Ansprüche werden in Balance gebracht

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