Klausurfragen VEÖK

Informationsbewertung - Bezug zum Referenzpunkt und 3 weitere Aspekte erklären

Bezugspunkt-Effekt – Bew. subj. erlebter Verluste oder Gewinne:
Der Bezugspunkt ist Ausgangspunkt für die für Bewertung einer Anlageentscheidung, er steht z.B. für den Kaufkurs einer Anlage. Je nachdem ob der Wert eines Wertpapieres oberhalb oder unterhalb des Bezugspunktes liegt, werden sie als positives oder negatives Ergebnis in Form von relativen Verlusten oder Gewinnen bezeichnet. Relativ, weil keine absoluten Werte betrachtet werden, sondern die Änderung zum Bezugspunkt! Diese Änderungen führen dazu, dass sich Marktteilnehmer unterschiedlich verhalten.
 
Ambiguitätsarversion
Dies bedeutet, dass der Marktteilnehmer Angst vor dem Unbekannten hat und demzufolge das Bekannte dem Unbekannten vorzieht. Die wahrgenommene Ambiguität ist umso größer, je weniger der Marktteilnehmer über einen Sachverhalt zu wissen glaub, je mehr Infos ihm fehlen und je uneindeutiger die Infos sind. Die subjektiv wahrgenommene Ambiguität beeinflusst besonders die Bewertung der Renditeerwartung.
 
Umkehr der Risikobereitschaft
Oder auch Reflection-Effekt, ergibt sich aus abnehmender Sensitivität im Verlustbereich. Sie im Verlustbereich risikofreudiger. Im Gewinnbereich dagegen risikoavers. Markteilnehmer entscheiden sich bei drohendem Verlust eher dazu, zusätzliches Kapital zu investieren, um den möglich Verlust doch abwenden zu können.
 
Hedonistische Bewertung (Hedonic Framing)
Diese Heuristik verdeutlicht, wieso der Marktteilnehmer in Abhängigkeit von Größe, Abfolge und Häufigkeit von Gewinnen und Verlusten unterschiedlich mit diesen Ereignissen umgeht. Er versucht demnach einen für sich angenehmen und günstigen Bezugsrahmen (framing) zu schaffen, der ihm die höchste Zufriedenheit verschafft. Im Hedonismus (Philosophie) ist demnach das Streben nach Sinneslust das höchste ethische Prinzip.

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