Produzenten-, Produkt- und Umwelthaftung

Haftung für fehlerhafte Prod. § 1 I ProdHaftG (Bälz)

I. Voraussetzungen
   1. Rechtsgutsverletzung (§ 1 I)
  • Tod, Körper- oder Gesundheitsverletzung
  • Sachbeschädigung
        - nur, wenn gewöhnlich für den privaten Ge- und Verbrauch bestimmt und vom
          Geschädigten hauptsächlich so verwendet
        - Kein Ersatz von Schäden an der Sache selbst ("Weiterfresserschäden") S.2
        - Eigentum ist nicht Voraussetzung
 
   2. Durch fehlerhaftes Produkt 
  • Produkt: § 2 
       - fehlerhafte bewegliche Sache, auch wenn Teil einer anderen Sache 
       - inkl. Elektrizität 
       - Ausnahme: Arzneimittel (§ 15 I) -> AMG
 
  • Produktfehler § 3
  • Inverkehrbringen nach dem 1.1.1990 (§ 16) 
 
   3. Herstellereigenschaft des Anspruchgegners
  • Endprodukthersteller (§ 4 I 1) 
  • Zulieferer (§ 4 I 1)
  • Quasi-Hersteller (§ 4 I 2) 
  • Importeur (§ 4 II) 
  • Lieferant (§ 4 III) 
 
   4. Kein Haftungsausschluss (§ 1 II und III)
  • insb. stand von Wissenschaft u. Technik bei Inverkehrbringen (§ 1 II 5, "Entwicklungsfehler"; gilt nicht für sog. Ausreißer) 
 
II. Rechtsfolge: Schadensersatz §§ 7 ff. ProdHaftG
  • Umfang (§§ 7-9)
  • Haftungshöchstgrenze für Personenschäden aus demselben Fehler von 85 Mio. Euro (§ 10) 
  • Selbstbehalt bei Sachschäden von 500 Euro (§ 11) 
 
III. Verhältnis zur Haftung aus § 823 I BGB
  • § 15 II ProdHaftG: ProdHaftG lässt Haftung nach anderen Vorschriften unberührt
  • Praktisch bringt ProdHaftG dem Verletzten nur selten einen Vorteil
 

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